Was ist Manuelle Medizin?

 

Manualmedizinisch ausgebildete Ärzte betrachten die Beschwerden ihrer Patienten als Signal einer belastenden Gesamtsituation. Gemeinsam mit dem Patienten begeben sie sich auf Spurensuche nach der Ursache, die in vielen Fällen auf  ein komplexes Geflecht ungünstiger Lebensumstände zurückzuführen ist. Schwere körperliche Arbeit, Probleme im Beruf, Sorgen in der Familie, finanzielle Nöte -  all das kann sich im Körper zu schmerzhaften Symptomen verdichten. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Experten wie Psychologen,  sozialen Beratungsstellen usw. ist deshalb ein wesentlicher Baustein des ganzheitlichen Ansatzes der Manuellen Medizin.

 

 

 

Vorgehensweise der Manuellen Medizin.

Vorgehensweise der Manuellen Medizin.

 

Die Manuelle Medizin Vorgehensweise beruht auf  zwei Säulen:

 

  • Anamnese/Untersuchung/Diagnose
  • Behandlung

 

Anamnese/Diagnose

 

In einem Anamnesegespräch erfährt der behandelnde Arzt erste wichtige Informationen über die Lebensumstände des Patienten und über die Genese seiner Beschwerden. Die folgende Untersuchung erfolgt durch geschulte Handgriffe. Dabei sucht der Arzt gezielt nach Muskelverspannungen, Bindegewebsveränderungen oder Temperaturdifferenzen.  Meist sind die so ertasteten Befunde genauer als Röntgenaufnahmen oder Laboruntersuchungen. Dann stellt der Arzt die Diagnose.

 

Behandlung

 

Je nach Diagnose wird ein umfassender Behandlungsplan erstellt. Entweder nimmt der Arzt die Therapie selbst vor oder er zieht eine PhysiotherapeutIn seines Vertrauens hinzu, der/die ebenfalls in manual medizinischen Behandlungstechniken ausgebildet wurde. Sind die Ergebnisse der ersten Behandlungen noch nicht zufriedenstellend, werden weitere Schritte gemeinsam mit dem Patienten vereinbart.

 

 

 


Was passiert während der Behandlung?


Handgriffe statt Eingriffe

 

Die Manuelle Medizin bedient sich einfacher Mittel und kommt ohne Spritze oder Medikamente aus. Ihre einzigen Instrumente: geschulte Hände. Die schmerzfreie Behandlung ist in der Manuellen Medizin oberstes Gebot. Voraussetzung dafür ist u.a. richtige Lagerung des Patienten. 

 

Mit gezielten Handgriffen stellt der auf Manuelle Medizin spezialisierte Arzt die Beweglichkeit von Wirbelsäule und Gelenken wieder her. Dabei übt er mit kurzen, raschen oder sich wiederholenden, langsamen Bewegungen und minimalem Kraftaufwand, Druck oder Zug auf Wirbel und/oder Gelenke aus. Die so dosierten Handgriffe lösen manchmal ein hörbares Knacken aus. Auf diese Weise können Blockierungen sowie muskuläre Verspannungen verschwinden und damit auch die oft jahrelang ertragenen Schmerzen.

 

 

 

Warum zum Arzt?

 

Die Manuelle Medizin ist eine Zusatzbezeichnung, die ihr behandelnder Arzt nur dann tragen darf, wenn er sich in einer dreijährigen Weiterbildung in einer von den Ärztekammern anerkannten Ausbildungsstätte ausbilden lies. In dieser Zeit erlernt er in einer berufsbegleitenden anspruchsvollen Ausbildung die Untersuchung und Behandlung mit den Händen. 

 

Die Ausbildung baut auf das gesamte im Universitätsstudium erlangte medizinische Wissen auf. Nur die Kenntnis von Krankheitsbildern ermöglicht eine genaue Diagnose der Funktionsstörungen und im Nachgang eine erfolgreiche Therapie. Der Arzt erkennt auch, wann besser nicht manuell behandelt werden sollte. Deshalb gehört die Beurteilung möglicher Risiken in die Hand eines manualmedizinisch ausgebildeten Arztes.